Argentinien 2009
Wie sehr mich dieses Land in seinen Bann gezogen hat, kann man der Tatsache entnehmen, dass ich es 2009 ein drittes Mal besucht habe. Zusammen mit 2 lieben Freunden (Silke und Michael) haben wir für Januar 2009 eine Rundreise durch Argentinien gebucht, die uns - dieses Mal komplett durchorganisiert und von Reiseleiter Martin hervorragend betreut - von den Sumpfgebieten Ibera im Norden über die Iguazu-Fälle und Bariloche, entlang der Routa 40 durch Patagonien bis nach Ushuaia in Feuerland - an das Ende der Welt - geführt hat.
Die Iguazu-Fälle haben mich wieder genauso begeistert, wie seinerzeit 1986. Interessant war die Tatsache, wie sehr das Gebiet inzwischen touristisch erschlossen war. Die Fälle liegen nun in einem geschlossenen Park und sind nur gegen Eintritt zu besichtigen, auch die Wege waren viel besser ausgebaut. Damals gab es nur einen Brettergang, auf dem man laufen konnte.Heute gibt es sogar einen Fahrstuhl, der die Menschen am Ende des Weges wieder nach oben befördert.
In Bariloche, der "argentinischen Schweiz" haben wir die grüne Landschaft und die tiefblauen Seen bewundert, bevor wir uns dann auf die Routa 40 - eine berühmt-berüchtigte Strecke durch Patagonien begeben haben.
Die Fahrt über die Routa 40 war anstrengend, aber ich möchte sie auf keinen Fall missen. Tagelang wurden wir auf der Schotterpiste durchgeschüttelt und sind durch die unendlichen Weiten unberührter Pampa gefahren. Übernachtet wurde einmal auf einer Estanzia, wo wir einen gemütlichen Abend verbracht haben, bei dem wir Fleisch eines extra für uns geschlachteten Schafs verspeist haben. Die "cueva de los manos", eine Höhle, mit uralten Malereien an den Wänden - lauter Hände hat mich tief beeindruckt. Unzählige Guanako-Herden und Nandus haben wir gesehen. Und einmal hat Martin uns sogar ein Gürteltier gefangen.
Und langsam aber sicher näherten wir uns den Gletscher-Regionen. Nie werde ich vergessen, wie wir in glühender Hitze eine "kleine Strecke" über abenteuerlich wacklige Brücken und staubige Wege rennen mussten, weil wir viel zu spät ankamen und noch ein Schiff erreichen sollten, das uns zum ersten Gletscher dieser Reise bringen würde. Relativ enttäuscht sah ich dann - nachdem ich endlich wieder atmen konnte - in weiter Ferne etwas Blaues im Berg schimmern, das sollte er sein, der Gletscher. Wieder zurück an der Anlegestelle hatten wir die Wahl zwischen 2 Wegen, bis zum zum ältesten Baum Argentiniens. Ich wählte den kürzeren und war heilfroh darüber, als ich viel später die Berichte der Mitreisenden hörte, die den langen Weg gegangen waren. Wir waren heilfroh, als wir diesen Ort endlich verlassen konnten, die Bremsen hätten uns fast aufgefressen. Aber dass wir dann auch noch einen langen Fußmarsch zurück zum Bus machen mussten, hat die gesamte Truppe übel genommen.
Motto des Tages: Glaube nie deinem Reiseleiter. Wenn er von Abkürzung spricht, dauert's garantiert doppelt so lange und ist doppelt so weit.
In Esquel sind wir mit dem Patagonia-Expreß gefahren, eine alte Eisenbahnlinie, die inzwischen nur noch touristisch unterwegs ist. Aber ein tolles Erlebnis.
Alle waren froh, als wir Chalten erreichten, wo der unter Bergsteigern berühmte Fitz Roy zu finden ist, allerdings kann man ihn nur selten sehen, da er meist in Wolken verborgen ist. Die Indianer nannten ihn deshalb auch "rauchender Berg". Obwohl wir einmal Stunden in einem Cafe saßen, um den Moment nicht zu verpassen, wo er sich evtl zeigt (die Wolken waren in ständiger Bewegung), konnten wir kein Foto machen. Erst bei der Abreise zeigte der Berg sich gnädig, der Bus hielt extra nochmal an, damit wir unsere Bilder knipsen konnten.
Wir haben sie dann doch noch zu sehen bekommen, die großen Gletscher. Meine Freunde haben sogar die große Gletscherwanderung mitgemacht und nach der Rückkehr vom Drink mit echtem Gletschereis geschwärmt, ich bin lieber auf dem Schiff geblieben, meine Kondition hätte das nicht zugelassen.
Aber ich wurde dann durch den Anblick des größten Gletschers, des "Perito Moreno" angemessen entschädigt. Mir ohrenbetäubendem Lärm schiebt sich der Gletscher ständig nach vorn und wir konnten vom Schiff aus einige spektakuläre Abbrüche beobachten.
Und dann kamen wir nach Ushuaia, Feuerland, ein letztes Highlight der Reise. Begeistert haben wir die Seelöwen beobachtet, deren Gestank beim Näherkommen unerträglich wurde, und ganz zum Schluss sind wir noch auf eine Pinguin-Insel gefahren. Wir sind inmitten der Pinguine spaziert und haben uns an ihnen erfreut.
Voller Eindrücke, die wir erst im Laufe der nächsten Wochen richtig verarbeiten konnten, sind wir dann mit Aerolineas Argentinas wieder nach Hause geflogen.
Die Fotos sind nur eine kleine Auswahl aus hunderten Bildern, die ich auf dieser Reise geschossen habe. Aber sie vermitteln einen kleinen Eindruck darüber, was wir alles erleben durften.