Tour d'Europe 1984
1984 hat uns meine Cousine Sara aus Florida besucht, die gerne die Heimat ihrer Mutter kennen lernen wollte.Unter anderem brachte sie auch ein Eurail-Bahn-Ticket mit, das sie zur unbegrenzten Nutzung der Züge in Europa berechtigt hat. Das musste natürlich ausgenutzt werden. Und da ich ja bekanntermaßen bei der damals noch Deutschen Bundesbahn gearbeitet habe und mir dementsprechend Freifahrten auch im europäischen Ausland zustanden, wurde die Idee geboren, dass ich mit ihr zusammen eine Tour durch Europa machen sollte.
Und nachdem wir bereits die nähere Umgebung von Bad Schwalbach erkundet hatten, bis hin zur obligatorischen Rhein-Schiffstour, haben wir uns denn eines Tages auf den Weg gemacht. Die Reise startete in Frankfurt und die erste Station war Paris, das wir mit dem Nachtzug erreichten. Wir hatten uns für eine Nacht ein Hotel gebucht und die beiden Tage reichten gerade so, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Lobenswert ist und muss extra erwähnt werden, dass wir alles zu Fuß erledigt haben. Nicht einmal haben wir die Metro oder ein sonstiges Beförderungsmittel benutzt. Ich weiß nicht, wieviele Kilometer wir da in den Straßen von Paris zurück gelegt haben, aber es war toll. Dann ging es - wieder mit dem Nachtzug - weiter nach Süden, bis nach Avignon, wo wir den Papst-Palast erkundet haben und natürlich die berühmte Brücke besichtigt. Danach kam Aix en Provence und von dort gings nach Monaco. Der Grimaldi-Palast wurde stand ebenso auf dem Programm wie die Kirche, in der Gracia Patrizia bestattet ist, natürlich der Hafen und ein Besuch im Casino von Monte Carlo musste ebenfalls sein. Danach waren wir pleite und nahmen wieder mal einen Nachtzug, dieses mal nach Mailand. Der Dom hat mich sehr beeindruckt, aber in der Kirche mit dem Gemälde vom letzten Abendmahl von Leonardo da Vinci wurden wir enttäuscht, das Bild wurde gerade restauriert und war durch ein Gerüst verdeckt. Das Foto ist dementsprechend auch nichts geworden. Nächste Station war dann der Lago Maggiore. In Arona haben wir übernachtet, um dann nach Spiez am Thuner See zu fahren. Dort hat es uns so gut gefallen, wir hatten ein Zimmer in einer kleinen Pension gefunden, dass wir beschlossen, dort mehrere Tage zu bleiben, und von dort aus dann Ausflüge innerhalb der Schweiz zu unternehmen. Wir sind dann über den See mit einem Boot nach Interlaken gefahren, haben Luzern besucht und wollten selbstverständlich auch auf die Jungfrau. Allerdings war dann, als wir an der kleinen Scheidegg ankamen, das Wetter so miserabel, dass wir auf den restlichen Aufstieg verzichtet haben.
Letzte Station der Reise war dann Salzburg, wo wir uns unter anderem Mozarts Geburtshaus angeschaut haben - aber dann waren wir müde. Es dauerte eine Weile, bis wir uns eingestanden haben, dass wir genug hatten und nur noch nach Hause wollten. So nahmen wir denn ein letztes Mal einen Nachtzug, um hundemüde, aber quietschvergnügt wieder in Bad Schwalbach anzukommen. Diese Reise werde ich mein Leben lang nicht vergessen und danke hier meiner Cousine Sara, die alle der folgenden Fotos gemacht und mir geschickt hat. Schade, dass wir ähnliches nie wiederholen konnten.